Madagaskars Reptilien
Vielfalt, die weltweit einzigartig ist
Madagaskar gehört zu den artenreichsten Ländern weltweit, nicht zuletzt wegen seiner Vielzahl an nur hier vorkommenden Reptilien. Die berühmtesten unter ihnen sind die
Chamäleons, von denen fast die Hälfte aller weltweit bekannten Arten nur auf Madagaskar existiert. Sie können ihre Farbe übrigens nicht dem Untergrund anpassen, sondern nutzen den
Farbwechsel zur Kommunikation. Ein Weibchen kann einem paarungsbereiten Männchen so signalisieren, dass sie bereits trächtig ist. Männchen untereinander nutzen ihre Farben, um den Gegner zu beeindrucken. Chamäleons sind aber nicht nur kleine Farbwunder. Ihre
Schleuderzunge kann mit einer Beschleunigung von 500 m/sec aus dem Maul schießen, und ihre
Augen ermöglichen ein Sichtfeld von beeindruckenden 342 Grad. Neben den Chamäleons gibt es auf Madagaskar aber noch viele andere einzigartige Reptilien. Die Insel ist die Heimat der seltensten Schildkröte der Welt, der
Schnabelbrustschildkröte oder
Angonoka. Von dieser Art leben nur noch weniger als 200 geschlechtsreife Schildkröten in der Wildnis. Zum Vergleich: Große Pandas gibt es in Asien noch rund 1600, vom Bengaltiger noch über 2300 Tiere.
Etwas weniger selten, aber nicht weniger bedroht sind Strahlen-, Flachrücken- und Spinnenschildkröten. Sogar in Hotels und Bungalows finden kann man dagegen viele Arten von
Taggeckos. Mit ihren Lamellenfüßchen können die meist neongrünen Tiere sich an Bäumen und Hauswänden bewegen oder kopfüber an der Decke laufen. Nachtaktive Vertreter der Geckos sind die
Blattschwanzgeckos, die sich tagsüber flach an dünne Baumstämme oder in Blätter gedrückt tarnen. Ihre Farben sind perfekt an ihre Umgebung angepasst, bei einigen Arten löst sich optisch die Körperkontur durch Hautanhängsel nahezu vollkommen auf. Umso schwerer ist es, diese kleinen Tarnungskünstler im Wald zu finden. Ebenfalls im Wald zu Hause, aber wesentlich neugieriger und tagaktiv sind die Schildechsen. Man verwechselt sie leicht mit Skinken, von denen Madagskar gleich eine ganze Reihe von Arten beheimatet. An Leguanen gibt es auf Madagaskar einige klein bleibende Arten, die sogar eine eigene Familie, die
Madagaskarleguane, bilden.
Gefährliche Giftschlangen gibt es auf Madagaskar nicht. Dafür tummeln sich auf der Insel harmlose, aber umso schönere
Hundskopfboas und die bis zu drei Meter langen
Madagaskarboas. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren. Einige Schlangenarten wie die allgegenwärtige
Hakennasennatter bevorzugen Eier und wieder andere sogar Vögel und kleine Lemuren. Die
Blattnasennatter ist wegen ihres skurrilen Nasenfortsatzes bekannt, der bei den Männchen lanzen- und bei den Weibchen blattförmig ist. Bei vielen Menschen lösen Schlangen leider immer noch Angst und Unwohlsein aus – auf unseren Reisen ist allerdings bisher noch jeder ihrer Faszination erlegen. Wir sind sicher, das wir auch Dich für die kleinen und großen Reptilien Madagaskars begeistern werden können.