Available light Fotografie
Nikon D7500 , Tamron 150-600 mm, Dx-Format, Cropfaktor 1,4
f/5.6, 1/400 sec, ISO 1250, manueller Modus, freihändig
Availabe light bedeutet so viel wie „vorhandenes Licht“. Auf Madagaskar muss man sich häufig mit nicht optimalen Lichtverhältnissen arrangieren. Das gezeigte Foto eines Rotbauchmakis (Eulemur rubriventer) wurde im Reservat Akanin’ny Nofy aufgenommen. Der kleine Lemur sprang mitten im Regenwald herum und war deshalb nicht gerade leicht zu fotografieren. Das dichte Blätterdach ließ außerdem kaum einen Lichtstrahl durchkommen. Im Schatten Lemuren ohne Blitz fotografieren? Nur mit dem vorhandenen Licht, also available light? Da würden die meisten Fotografen abwinken.
Tatsächlich brauchte es eine gute Portion Geduld und natürlich manuelle Einstellungen an der Kamera für genau dieses Foto. Eine Automatik bringt bei schwierigen Lichtverhältnissen wie diesen meist kein zufriedenstellendes Ergebnis. Für die manuelle Fotografie von Lemuren muss man ein gutes Gefühl für die Einstellungen haben und schnell agieren – sonst ist das Tier verschwunden, bevor man ein Bild gemacht hat. Die kurze Verschlusszeit von 1/400 war für den Rotbauchmaki notwendig, da sonst die schnellen Bewegungen des Lemurs das Bild unscharf gemacht hätten. Da das Tier nicht auf den Fotografen wartete und sich stetig weiter bewegte, musste freihändig fotografiert werden. Wegen der dunklen Umgebung wurde dann eine relativ hohe ISO gewählt, die aber gerade noch kein störendes Rauschen ins Bild bringt. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Rotbauchmaki für einen kurzen Augenblick so saß, dass das Lichtspiel genau sein Gesicht traf: Auf dem Foto ist nun ein Auge im Licht, eines im Schatten. Das macht das Bild erst interessant! Am Laptop zu Hause brauchte es dann nur noch eine kleine Tonwertkorrektur.