Fish Eye Objektive
Nikon D7500 , Nikkor 16 mm 2.8 Fish Eye, Vollformat
f/11, 1/100 sec, ISO 800, manueller Modus, freihändig
Auf Madagaskar kann man sich fototechnisch ausprobieren – Motive gibt es bei der extremen Artenvielfalt der Insel mehr als reichlich. Heute möchten wir die Fotografie mit besonderen Objektiven wie dem Fish Eye vorstellen. Das Fish Eye Objektiv ist ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv, das eine stark tonnenförmige Verzeichnung aufweist. Mit diesem speziellen Objektiv kann man beispielsweise Nahaufnahmen von Tieren erstellen und gleichzeitig die natürliche Umgebung einfangen. Man kann aber auch das Tier selbst in einer sehr ungewöhnlichen Perspektive präsentieren.
Das abgebildete Foto eines Blattschwanzgeckos, Uroplatus giganteus, wurde im Nationalpark Montagne d’Ambre aufgenommen. Zum Glück war der riesige Gecko ein sehr gutmütiges und geduldiges Motiv! Das exakte Fokussieren im Nahbereich war hier etwas schwierig, so dass auf manuellen Fokus gesetzt wurde. Die Verschlusszeit liegt bei 1/100 so, dass die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf dem Moos des Baumes noch eingefangen werden. Um eine maximale Schärfe des Geckos zu erreichen, liegt die Blende bei 11. Da es im Regenwald verhältnismäßig dunkel im Gegensatz zur Fotografie in der Sonne ist, musste die ISO etwas höher als gewohnt gewählt werden.
Allein die genannten Einstellungen würden zwar dazu führen, dass der Baumstamm zwar gut ausgeleuchtet, der Gecko im Vordergrund – auf dessen Körper kein Sonnenlicht fällt – jedoch im Schatten unterbelichtet worden wäre. Deshalb wurde ein entfesselter Blitz mit aufgesteckter Softbox verwendet. Der Blitz ermöglicht dem Blattschwanzgecko das nötige Quantum Licht. Dadurch entsteht ein Foto, auf dem sowohl das Hauptmotiv als auch sein Lebensraum gut ausgeleuchtet sind. Die Sonnenstrahlen setzen Akzente, die das Bild lebendig machen.
Fish Eye Objektive haben jedoch auch ein paar Nachteile wie die chromatische Aberration (Farbquerfehler). Diese muss man in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe Lightroom später noch mit einigen Klicks korrigieren. Durch den extremen Weitwinkel passiert es außerdem schnell, dass beim Fish Eye die eigenen Füße, der Blitz oder andere unerwünschte Motive plötzlich im Bild erscheinen. Die Nutzung dieses Objektivs will also geübt werden, macht aber auch riesig Spaß!